Donnerstag, 2. November 2017

Schreibkick #47: Nebelschwaden

Ich bin grauer Dunst,
bin Nebelschwaden,
die alles verschlucken und verstecken,
vor allem jede weiche Seelenregung.

Ich bin eine Welle in einem tiefen Meer
und verberge jedes Ungeheuer,
das sich nach Träumen reckt,
vor allem den zarten.

Ich bin eine Flamme,
orange und leuchtend,
lass ich alles verschwinden,
vor allem Gutglauben.

Ich bin ein Schatten,
tauche ins nichts Antworten
auf die vielen Fragen,
vor allem die nach uns.

Ich bin ein Raum
und mache das Licht aus.
Im Dunkel kribbelnde Erinnerungen,
vor allem an die Liebe.

Ich bin eine Frau.
Lege unsere Geschichte ab
wie Kleider, die nicht passen,
vor allem drücken und pressen.

Ich bin ein Mensch und tuemache,
vergesse die Unvollkommenheiten,
die zuerst nur leise schreien,
vor allem die zwischen uns.

Wir radieren uns aus,
langsam und gewissenhaft,
vor allem die Stellen
an denen wir uns reiben.

Wir sind leer und fragen uns,
wo wir geblieben sind,
vor allem der Rest, der übrig bleibt
wenn man das Unvollkommene weglässt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen