Sonntag, 4. Mai 2014

Schreibkick 6

Das Fremde

Fremd. Bin ich mir jeden Tag. Bin ich, wenn ich anders bin als sonst. Wenn ich so bin wie immer. Bin ich, weil ich es mag mich fremd zu fühlen. Weil dann alles möglich und frei ist. Weil dann nichts bedrohlich und eng ist. Weil Fremdsein vorübergehend ist, ist es bequem. Es lässt die Unsicherheit im Herzen klein und sympathisch wirken. Ist ein schützender Mantel, der meine Fehler in weiche Dunkelheit taucht. Ist ein Strom, der ein paar verletzliche Gefühle an die Oberfläche spült und sie hübsch glänzen lässt. Sorgt dafür, dass niemand weiter vordringt als bis zur Blumenwiese. Dass niemand mehr als ein paar gestrichelte Linien auf dem Lebenspapier hinterlässt. Fremdsein macht meine Schrift fehlerlos. Und frei. Seelenfrei.

Thema für den 01.06.14 ist: Kein Stress

1 Kommentar:

  1. Juhuuuu, ich kann kommentieren :-)

    Dein Text gefällt mir richtig gut! Und dein neues Thema auch. Ich sollte gleich mal anfangen, mir was zu überlegen, nicht, dass ich wieder nix fertig bekomme ;-)

    lg,
    Sabi

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